Samstag, 24. Januar 2009
 
Giftanschlag auf russischen Ex-Geheimdienstler PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Eva Kumar   
Montag, 20. November 2006

Alexander Litvinenko (43) hatte bis zum Jahr 1999 als Oberstleutnant für die KGB-Nachfolgeorganisation FSB*, den russischen Inlandsgeheimdienst, gearbeitet.
Am 1.11.2006 hatte er sich mit einem italienischen FSB-Kontaktmann in einem Londoner Sushi-Restaurant getroffen. Der Italiener sollte ihm beim konspirativen Treffen ein vierseitiges Dokument mit den Namen von Verdächtigen zum Fall Politkovskaja übergeben.
Wenig später wurde Litvinenko mit einer akuten Thallium-Vergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert.

*FSB - Federalnaja Sluschba Besopasnosti Rossijskoj Federazii, (Bundesagentur für Sicherheit der Russischen Föderation)

1998 trat Litvinenko zusammen mit anderen mutigen FSB- Offizieren vor die Presse und beschuldigten die russische Regierung den Befehl für die Ermordung des Oligarchen Boris Beresowskij erteilt zu haben.
1999 wurde Alexander Litvinenko aus dem FSB entlassen und wegen Geheimnisverrat festgenommen. Nach elf Monaten Untersuchungshaft wurde er gegen Auflagen freigelassen und flüchtete mit Unterstützung anderer Regimekritiker nach England und wurde dort als politischer Flüchtling anerkannt.
2001 war das Buch „Blowing up Russia“ von ihm seinem Ko-Autor Juri Felschtinskij erschienen, in dem er, genau wie Anna Politkovskaja, die kritische Journalistin der "Nowaja Gazeta", die am Samstag, den 7. Oktober 2006 gegen 16:30 Uhr im Aufzug des Wohnhauses in der Moskauer Lesnaja-Straße, wo sie ihre Wohnung hatte, nach dem Einkaufen mit mehreren Schüssen von hinten hingerichtet wurde, die These aufstellte, dass der 2. Tschetschenienkrieg von Vladimir Putin angezettelt worden war.

Er sprach als ehemaliger Geheimdienstler schließlich nicht von Fiktion, wenn er zu beweisen versuchte, dass 1999 die Bombenanschläge in Moskau, Wolgodonsk und Bujnaksk auf das Konto des russischen Innlandsgeheimdienstes FSB gingen und 300 Menschen nur deshalb sterben mussten, weil der neue Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, einen Grund für den zweiten Tschetschenien-Krieg benötigte.

Alexander Litvinenko, der seit sechs Jahren in London lebt und inzwischen auch britischer Staatsbürger ist, hatte zuletzt über den Mord an Anna Politkovskaja recherchiert, der nach 2 Monaten noch nicht aufgeklärt ist.

Er traf sich am 1.11.2006 mit dem italienischen FSB- Kontaktmann Mario Scaramella in einem Londoner Sushi-Restaurant.
Der Italiener sollte ihm dort beim konspirativen Treffen ein vierseitiges Dokument mit den Namen von Verdächtigen zum Fall Politkovskaja übergeben.
Wenig später wurde Litvinenko mit einer akuten Thallium-Vergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert.

Thallium ist ein Schwermetall und wirkt bereits in der Dosis von 1 g tödlich.
„Es ist nicht schwierig herauszufinden, wer ihn als Feind betrachtete“ sagte einer der mit ihm befreundeten russischen Dissidenten, Berezovsky in einem Telefon-Interview mit der Nachrichten-Agentur Kavkaz-Center. „Er kämpfte gegen Putin, und hatte diesen mächtigen Mann immer wieder kritisiert, er hatte große berechtigte Angst vor einem Anschlag“, sagte Berezovsky, der Litvinenko am Freitag an seinem Krankenbett besucht hatte.

Sein Zustand ist ernst, aber stabil, berichtete Mail on Sunday. Sein Kontaktmann habe in der Sushi-Bar nichts gegessen und sei dann plötzlich verschwunden, konnte Litvinenko selbst schon berichten. Scotland Yard ermittelt.

Quellen:
APA

http://www.kavkazcenter.com/eng/content/2006/11/20/6490.shtml - Bericht von:
Kavkaz Center is Chechen independent international Islamic Internet news agency. Our agency was founded in March of 1999 in the city of Jokhar (Grozny). The founder is the National Center for Strategic Research and Political Technologies, which was in turn registered, with the Ministry of Justice of the Chechen Republic of Ichkeria in Oct ober of 1998 (N 1377/A-17)

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